Ich schreibe diesen Text, während ich auf den Atlantik schaue. Von einer anderen Seite als üblich. Von Amerika Richtung Europa. Dem Sonnenaufgang entgegen. So viele Menschen sind im Laufe der Zeit aus dieser Richtung angesegelt gekommen, und haben hier, in Amerika ein neues Leben angefangen. Viele von Ihnen waren aufgrund Ihrer religiösen Überzeugungen in Europa verfolgt oder sahen aufgrund der Massenarmut einfach keine Perspektive mehr für sich und ihre Familien. Dass hier, auf der anderen Seite des Meeres nicht unbedingt einfacher war, haben viele von ihnen sicher schon geahnt – gekommen sind sie trotzdem.
Wenn die Amerikaner hören, dass ich aus Deutschland komme, dann sind ihre ersten Frage immer: „Was ist bei euch Zuhause los mit all den Flüchtlingen? Wie schafft ihr das?“ Ich erzähle dann von vielen Bekannten und Freunden, die sich dafür einsetzen, dass Menschen sich nach all dem Krieg und der Zerstörung in unserem Land sicher fühlen können. Aber das ist nur der Anfang! Wer hier dauerhaft eine Perspektive haben will, der muss die Sprache lernen und verstehen können, wie die anderen Menschen hier ticken. Um dabei zu helfen muss man kein Experte in Asylrecht sein. Ein bisschen Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe ist schon ein guter Anfang.
Schon im Juni haben sich einige Leute aus kafarna:um und der KJG mit jugendlichen Flüchtlingen getroffen. Diesen wird in vielen Dingen schon durch das Projekt „Aachener Hände“ geholfen. Aber was die jungen Flüchtlinge sich am meisten gewünscht haben, war: Kontakt mit jungen Deutschen bekommen, mit ihnen deutsch reden und es so besser lernen. Beim Kickern, Basketball spielen und Pizza backen war das ziemlich leicht möglich.
Es soll nicht bei dem einen Treffen bleiben: Einige Menschen aus kafarna:um wollen zusammen überlegen, wie die nächsten Aktionen mit den Jugendlichen, die beim letzten Mal überwiegend aus Eritrea stammten, aussehen könnten. Dazu treffen sie sich am Donnerstag, 24. September um 17.30 Uhr in kafarna:um. Du kannst gern einfach dazu kommen und so ganz einfach etwas dazu beitragen, dass dein Land, deine Stadt und deine Kirche Orte werden, an denen aus Fremden Freunde werden.